Von Jiuzhaigou aus wählten wir für die Rückreise die Ost-Route, um einen Stopp in Jiangyou einzulegen, der Heimatstadt des Tangdichters Li Taibo. Die Ost-Route ist deutlich weniger befahren und landschaftlich wunderschön. Zunächst ging es kräftig bergauf auf einen Pass. Die Straße in gutem Zustand nur ab und an ein bisschen Steinschlaggeröll. Die Passhöhe war zugleich die Grenze zwischen dem autonom regierten Bezirk Aba und dem Bezirk Minxian, ein Bezirk mit offensichtlich klammer Kasse, denn die Straße wurde deutlich schlechter. Von Schlagloch zu Schlagloch schraubten wir uns den Pass wieder nach unten und fuhrhüpften dann in einem wunderschönes Tal einen Fluss entlang, der auch wieder Min hieß, aber anders geschrieben wird als der erste Min ist und auch noch ein paar mal seinen Namen wechselt.
Mittags aber war dann plötzlich Schluss… Mitten in einem kleinen Dörfchen, war ein provisorischer geschlossener Schlagbaum, bewacht von 2-3 Polizisten und eine große Tafel informierte darüber, dass man zur wissenschaftlichen Erkenntnis gekommen sei, dass die Straße renovierungsbedürftig sei und man dies nun, gestützt auf das Gesetz xyz der nationalen Straßenbauverordung (oder so ähnlich) nun auch umsetzte. Durchfahrt der Baustelle in unsere Richtung jeweils morgens und abends für zwei Stunden. Also genau genommen um 17.00h … das bedeutete fünf Stunden warten.
Wir gingen erstmal unter aufmerksamer Beteiligung des halben Dorfes ins örtliche Restaurant was essen – leckere unverfälschte Landküche, speziell für uns gekocht – machten anschließend einen Spaziergang in ein blühendes Seitental hinein und waren schon fast EhrenbügerInnen von Hepingcun, als es um 17.00h pünktlich weiterging. In Kolonne und Staubwolke rumpelten wir durch die kilometerlange Baustelle, bis es plötzlich wieder nicht mehr weiterging. Ein Erdrutsch hatte die Straße verschüttet und über zwei Stunden war schweres Gerät zugange, wieder eine Durchfahrt zu schaffen. Als es dann endlich weiterging und wir durch Matsch, Geröll und Steine durch waren, hatte keiner von uns den Nerv gehabt die Durchfahrt fotographisch festzuhalten. Wir litten alle mit unserem Fahrer, der den Wagen höchst konzentriert und umsichtig durch das Schlamassel manövrierte.
Letztendlich waren wir dann um 22.00h in Jiangyou im Hotel. Statt der geplanten fünf Stunden hatten wir dreizehn Stunden für die Strecke gebraucht.

































