Chengdu – ein Ausflug in die Geschichte

Nur 10 Minuten fussläufig vom Hotel liegt der Ahnentempel des Fürsten Wu 武侯祠, eine üppige Anlage – sowohl, was die Geschichtsträchtigkeit als auch was die Flora betrifft. Der Tempel ist dem Gründer des Shu-Han Reiches und dem Strategen Zhu Geliang,  postum zum Fürsten von Wu ernannt, gewidmet. Stark vereinfacht ist die Zeit der drei Reiche – Shu, Wei und Wu – so eine Art drei Musketiere aus dem 2./3. Jahrhundert nach Christus. Liu Bei will mit zwei Kumpels das zerfallene von Warlords  beherrschte Reich einen und dazu schwören sie im Pfirsichgarten einander Treue. Zwar schlagen sie den Gegenspielet Cao Cao nach langen Mühen endlich an den roten Klippen – ein vielbesunger und bedichteter Ort – doch am Ende gründet jeder sein eigenes Reich. (Wer es genauer und historisch korrekt nachlesen will, bemühe Wikipedia oder Fachliteratur). Heute jedenfalls ist die Anlage ein wunderschöner Park mit reichlich Hallen.

 

Chengdu – einfach grün

Sind wir wirklich erst gestern Nachmittag in Chengdu angekommen? Gesehen haben wir jedenfalls schon viel. Wir sind jetzt zu viert, denn eine weitere Freundin hat sich für die Fahrt in die Berge nach jiuzhaigou – 九寨沟 – angeschlossen. Unser Hotel ist klein mit nur 20 Zimmern, aber sehr schön im alten Stil gestaltet. Das Personal spricht nur chinesisch und gibt sich viel Mühe uns zu bekümmern. Der erste Eindruck der Stadt: es wird aggressiver gefahren (liegt’s am vielen Chili?) und mehr gehupt. Dafür gibt es sehr viel mehr Grün und die die Luft ist nicht so trocken. Das Essen ist scharf und auch, das nach Verhandlung nicht so scharf gekochte, ist für uns noch scharf genug. Jetzt erstmal ein paar Bilder….

Das Hotel

Abendessen – zum ersten

Scharf geht immer mit gutem Weichspüler…

 

Ganz in Blau – der Himmelstempel

Nach zwei grauen Tagen bescherte uns das Wetter heute wieder Sonne und blauen Himmel, perfekt für einen Besuch des Himmelstempels. Mit seinen Runden Bauten und blauen Dächern hebt sich die Anlage von den rot und gelb dominierten Palast und Tempelanlagen ab. Eingebettet in den großen Park ist das Gesamtbild auch gefälliger als die fast komplett baumlose und naturfreie verbotene Stadt. Das erklärt vielleicht auch, warum der Himmelstempel das beliebteste Fotomotiv ist.

Klar, dass auch wir fleißig fotografiert haben.

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Bewegter Himmelstempel

Eine bewegte Geschichte prägt den Himmelstempel, der Ort, an dem der chinesische Kaiser seine wichtigsten Opfer darbrachte – für eine gute Ernte. (Ein hungriges Volk lässt sich schlechter regieren als ein sattes). Heute ist die Tempelanlage mitsamt seiner großen Parkanlage mit altem Baumbestand fest in der Hand des Volkes – des bewegten Volkes. Es wird gesungen, getanzt, geturnt, Taiji, Qigong, Fussfederball, Gereäteturnen…… Und dem Alter sind keine Grenzen gesetzt. Film ab...

und noch ein paar Bilder, die für sich sprechen…

Auf der Mauer

Mittwoch stand die nächste Touristenattraktion auf dem Programm: die chinesische Mauer 长城 und zwar das Stück bei Mutianyu 慕田峪. Leider war es ziemlich dunstig und daher keine Fernsicht, dafür war die Temperatur angenehm und die Horden hielten sich in Grenzen. Besonders schön jetzt im Frühjahr sind die blühenden Pfirsichbäume 桃花树 an den Hängen.  Rauf ging es mit dem Sessellift und runter mit einer langen Rodelbahn. Auf der Mauer sind wir dann fast vier Stunden über zahllose Stufen auf und ab gewandert.

Olympia in Grau

Nach dem Besuch des Kaiserpalastes 故宫 stand nachmittags das Olympiastadion als Kontrastprogramm an. Danach ging es dann zu Pekinger Freunden, die in einer der ersten Wohnsiedlungen wohnen, die um die Jahrtausendwende zwischen dem dritten und vierten Ring entstanden.

Das Olympiagelände war etwas enttäuschend. Alles sehr gigantisches, aber im pekinger smoggrau wirkten die Bauten etwas trist und auch schon etwas runtergekommen. Wohl immer das Problem, wenn Olympiaanlagen als Prestigeobjekt und nicht mit Blick auf die spätere Nutzung und Unterhaltungskosten entstehen.

Zu Besuch bei Kaisers

Der Kaiserpalast gehört noch immer zum touristischen „Pflichtprogramm“ in Beijing. Also nix wie hin am Dienstag morgen. Anreise mit der U-Bahn bis zum Platz des himmlischen Friedens. Dort wird man durch Kontrollen und Gitter in die richtige Richtung dirigiert. Dann marschieren wir über den gigantischen Platz zum Kaiserpalast, über dessen Eingang noch immer das Porträt von Mao hängt. Da die chinesischen Feiertage vorbei sind und die internationale Touristensaison gerade erst anfängt, hielt sich der Besucherstrom in Grenzen.
Bilder aus dem Palast, kennt man zur genüge, dennoch ein paar von uns:

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Konfuzius, Lama und Sanlitun

Heute, am letzen Tag des Qingming Festes hatten wir volles Programm: Konfuziustempel 孔庙 und die angeschlossene kaiserliche Akademie 国子监 danach der Lamatempel 雍和宫. Als Kontrastprogramm abends in die neue Glitzerwelt im Sanlitun  mit Shopping Malls voll Markenshops und Edellokalen und dazwischen ein paar Kneipen für den kleineren Geldbeutel. Der Tag endete im „mash“, einer merkwürdigen Spelunke, wo man für umgerechnet siebzig Euro eine Flasche Jägermeister trinken kann oder für 2,80€ ein Qingdao Bier.

Aber der Reihe nach…. Zuerst der Konfuziustempel und weil es schon spät ist erstmal die Bilder ohne Kommentar …

Der Konfuziustempel

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Die kaiserliche Akademie

Es war schon ein steiniger Weg, es bis in die kaiserliche Elite der Beamten zu schaffen, gepflastert mit Prüfungen nach einem System, das in der Yuan Dynastie eingeführt bis 1905 angewandt wurde.

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Der Lamatempel

wärend es beim „Moralapostel“ Konfuzius noch recht beschaulich zuging, war es im Lamatempel rappelvoll. Da wurde Räucherwerk verbrannt und gebetet, was das Zeug hält… Viele junge Leute (göttliche Hilfe kann man ja immer gebrauchen).

also beim Betrachten der Bilder den Rauch von tausenden Räucherstäbchen assoziieren..

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