Markttag – reales Leben

Im Nachbardorf ist heute Markttag. Kein Showmarkt für Touristen, sondern für die Einheimischen. Alice, die Hotelbesitzerin, will dort einkaufen und nimmt uns mit. Eine große überdachte Halle mit allem erdenklichen Gemüse, Obst und Federvieh. Ein Huhn wählt man sich lebend aus und kann es dann direkt schlachten lassen oder es lebend einpacken und dies später selber tun. Nix für schwache Nerven. Gemüse und Obst sind ungefährlicher. Im Gefolge von Alice bekommen wir Bananen, Sauerkirschen, Sonnenblumenkerne, etc. zum Probieren zugesteckt. Alice, die jetzt 2,5 Jahre hier ist, kennt Gott und Welt und hält hier und da ein Schwätzchen. Ihre offene Art dürfte ihr auch geholfen haben hier Fuß zu fassen, denn die Hani wirken Fremden gegenüber – und wer aus Shanghai kommt, ist fremd – sehr zurückhaltend.

Vor der Halle noch Strassenstände, die Nützliches und Unnützliches, inzwischen leider auch viel Plastikschrott, verkaufen. Und etliche Läden mit Stoffen oder auch fertigen Kleidungsstücken für die Trachten. Man sieht viel Frauen und Mädchen in Tracht, vorrangig die schwarz dominierten Trachten der Hani, aber auch die bunteren der Yi und der Miao.

Die Versammlungshalle aus der Zeit der Volkskommunen steht leer und verfällt, Postamt und der Ambulanz sind dagegen voll im Betrirb.

Als alles eingekauft ist, bekommt Joachim beim mobilen Schuster noch ein paar neue Löcher in seinen Gürtel, wir sammeln wir noch das frisch geschlachtete Huhn ein und fahren zurück. Ein schöner Vormittag.

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