Am Sonntag, also gestern sind wir um acht Uhr morgens in die Berge gestartet. Ein Buick mit Platz für Mensch und Gepäck und ein ausgesprochen netter junger Fahrer sind die tragenden Säulen (etwas schräge Metapher) unseres Bergabenteuer. Los gefahren sind wir bei neblig-diesigem Wetter, das typisch für Chengdu ist. Unsere Route führte über Wenchuan, dem Epizentrum des Erdbebens von 2008, Taoping einem Dorf der in dieser Region ansässigen Qiang Minderheit nach Maoxian, wo wie übernachteten. Angekündigt war mieses Wetter mit Regen und Kälte, aber kaum waren wir aus dem Becken, in dem Chengdu liegt raus, hatten wir strahlende Sonne und es war warm.
Wenchuan – ein beeindruckender Wiederaufbau
70.000 Tote und weit über 300.000 Verletzte fordert das Erdbeben von 2008. Verheerend waren dabei auch die vielen Erdrutsche, die den Zugang zu den Bergdörfern unmöglich machten. Auch stürzten an vielem Stellen Erdmassen und Steine in den Minjiang Fluss und verursachten Stauungen, so dass auch noch eine Flutwelle drohte. Der Minfluss ist die wichtigste Wasserversorgung für Chengdu. Vor der Stadt ist er in einem großen Stausee gestaut. Im ganzen Flusstal gibt es immer wieder Staumauern, die nun durch das Erdbeben beschädigt oder zerstört waren. Eine Mammutarbeit die Wasserversorgung wieder sicherzustellen. Noch heute wird im Flussbett gebaut. Auch die Straße wurde wieder hergestellt, bzw. mit zahlreichen Tunneln neu gebaut.
Das Museum in Wenchuan dokumentiert die Schäden und die Anstrengungen des Wiederaufbaus eindrucksvoll und zeigt, wie beim Wiederaufbau die lokale traditionelle Bauweise der Qiang Minderheit berücksichtigt wurde.